Während wir am Mittwoch in die Halle zum Schwimmtraining fuhren, erzählte unserer umtriebiger Kampfrichter Ivo vom Triathlon in Cottbus, welcher am Wochenende stattfinden sollte. Da mir die Tria-Hatz in Finsterwalde nach 6 Monaten ohne Triathlon und mit so wenig Training wie viele Jahre nicht mehr, viel Spaß gemacht hat, entschied ich mich auch in Cottbus zu starten. Da auch Maria angemeldet war und wir beide in Senftenberg wohnen, fuhren wir gemeinsam mit dem Auto hin. Durch die geringe Anzahl an Voranmeldungen wurde der Start der Sprintdistanz nach hinten geschoben, sodass durch die Startzeit von 11:30 Uhr die Abfahrt mit bereits geöffneten Augen starten konnte. 45 Minuten später waren wir vor Ort und trafen uns mit Birgit und Steffen, welche auch für die Sprint- bzw. Olympische Distanz gemeldet waren. Kurzes Nachmeldegeplänkel für mich, noch 1-2 Leute begrüßt und erstmal die 1.Wechselzone (also eigentlich die 2. WZ eingerichtet ;-) und dann mit dem Rad zur zweiten (also ersten) Wechselzone geradelt, welche sich am Schwimmstart befand. Alles sehr ursprünglich, so wie ich es mir für dieses Jahr fernab von Großveranstaltungen (wie mit dem großen M) vorstelle. Support your local Triathlonveranstalter und so.
Nach dem Einschwimmen fanden sich alle Starter zur Wettkampfeinweisung ein, wo uns erstmal mitgeteilt wurde, dass der Start verschoben werden muss. Die Kriminalpolizei hatte die Laufstrecke gesperrt, da es in der Nacht einen Brand gegeben hatte. Dank der Organisatoren und dem Kampfrichter-Obmann Ivo wurde es genehmigt, dass wir Sportler die Strecke nutzen durften, da Helfer abgestellt wurden, die keine Zuschauer in den Bereich gelassen haben. War auch gar nicht so schlimm die Warterei. Hielt sich erstens zeitlich in Grenzen und 2. war es dank der Sonne ja schön warm. Letztes Jahr musste ich noch vom Wettkampfort abreisen, da ich bei 17 Grad und Wind furchtbar Angst hatte, nach dem Schwimmen zu frieren :-D. Hätte ich nämlich das gewollt, hätte ich paar Buchstaben ausgetauscht und wäre Biathlet geworden.
3,2,1 peng… Ab ins Wasser. Meine mit Abstand stärkste Disziplin. Nicht. So langsam funktioniert es dann mit dem Schwimmen aber und ich habe seit dem Erreichen der magischen 40er Grenze auch noch 2 Schwimmstunden bei Franz Löschke offen. Ich habe also noch Hoffnung. Ging dann auch ganz gut vorbei und bis auf ein paar Meter bin ich dann auch durchgekrault. 2 Runden inkl. Landgang und dann ging es auch schon in die Wechselzone. Füßchen mit Wasser von Sand und Schmutz befreien, Söckchen an und Helm auf. Macht dann auch schon Spaß, wenn Mensch letzteres nicht zubekommt. So freut sich Trainingsbuddy Ole auch wieder über die grandiose Wechselzeit von über 3 Minuten. Hohn und Spott sind mir gewiss, zumal Maria das Ganze in 1:.. Min. erledigt hatte.
Letzte Woche noch mit dem Rennrad gestartet, habe ich am Samstag extra noch eine Spätschicht eingelegt, um die Zeitmaschine flott zu machen. Ein ganz schöner Akt, nachdem ich die Bude nach Israel im Dezember einfach nur abgestellt, bzw. an die Wand gehangen hatte. Fuhr sich aber ganz gut damit und mit einem Schnitt von fast 36 Km/h war ich auch richtig selig. Beim zweiten Wechsel klappte es dann aber besser und ich war auf der Laufstrecke. In der letzten Woche in Fiwa habe ich noch fast 27 Min für die 5k gebraucht und musste sogar noch ein Stück gehen, weil ich mir wieder eingeredet hatte, „nicht mehr zu können“; diese Woche blieb ich wenigstens schon mal unter der 5-Minuten-Grenze. Eine ganz nette und abwechslungsreiche Laufstrecke später wartete auch schon die lange Zielgerade, auf der ich sogar noch einmal spurten und 2 Plätze gutmachen konnte. Dies jedoch gleich zum Beginn der Gerade, auf die letzten Meter werden schließlich keine Faxen mehr gemacht. So reichte es für mich bei vollen Distanzen für eine Zeit unter 1:20h. Maria flog kurz danach auch ein und verpasste ihre Titelverteidigung nur um 4 Sek. Allerdings ist die diesjährige Siegerin auch 10 Jahre jünger. Es sei ihr gegönnt.
Während wir im Anschluss unsere veganen Burger genossen, verpassten wir noch fast die Siegerehrung. Maria drückte mir schnell Ihren Burger in die Hand und es gelang mir dennoch, noch ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Ein Mann, ein Handy und 2 Burger. Hat gepasst. Birgit trudelte vorher auch noch ein und zu dritt trieben wir mit fröhlichen Rufen und guter Laune noch unseren Steffen über die heiße Laufstrecke, welcher sich für die doppelte Distanz entschieden hatte. War cool - für uns.
Cottbus ist ursprünglich, aber mit ganz vielen und netten Helfern ausgestattet. Es ist schade, dass sich recht wenige Sportler eingefunden hatten. Wer beim Spreewald-Triathlon keinen Platz bekommt oder keine Lust auf Moritzburg hat, dem sei dieser Triathlon dringend empfohlen. Sollte nicht wieder dieses sibirische Wetter wie im vergangenen Jahr herrschen, werde ich nächsten Jahr wieder dort sein.
Danny
Sicher dachten einige der Passanten auf dem Radweg um den Senftenberger See, dass ein paar Leute hier eine kleine Macke haben: Da rennen Leute bei der größten Hitze in komischen Anzügen – bei Totti an Häftlingsuniform erinnernd – den Weg entlang und durch den Wald…
Was für Unwissende vielleicht etwas verwirrend war, ist für uns eine fast schon traditionell zu bezeichnende Veranstaltung: Unser gemeinsames Vereinskoppeltraining.
Wir starten zusammen auf die Schwimmstrecke und dann fährt jeder eine Runde mit dem Rad und absolviert ein abschließendes Läufchen. Und theoretisch ist derjenige, der als erstes vom Läufchen wieder zurück ist, der Koppeltrainingsmeister. Damit diesen Titel nicht immer (unser formstärkster) Leo holt, wurden schon in der Vergangenheit mit obskuren Formeln die Zeiten so durcheinander gewirbelt, dass auch ein anderer der Gewinner sein kann. Für einen guten Formelersteller ziemt es sich natürlich, eine Formel zu wählen, die nicht „rein zufällig“ den Formelersteller zum Gewinner macht. Bis auf bei René hat das in der Vergangenheit auch immer geklappt ;-). Auch dieses Jahr sollte es klappen. Vereinskoppeltraining aka „Rollendes Rennradmuseum“. Dieses Jahr wurde das Alter des Fahrrads berücksichtigt – je älter, desto mehr Zeitgutschrift.
Nur zwei Teilnehmer hatten Fahrräder am Start, die noch keine 15 Jahre alt waren. Für Fahrräder mit einem Alter zwischen 15 und 25 Jahren gab es einen Bonus von 1:30 bis 2:30, während es zwischen 30 und 45 Jahre pro 5 Jahre zusätzlich eine Minute zusätzlichen Bonus gab. Richtig lohnend war es für die Starter mit richtig alten Rädern: Pro 5 Jahre gab es dann sogar 2 Minuten geschenkt. Quizfrage: Wie alt ist das Fahrrad, mit dem Leo 14:30 Minuten Zeitbonus bekommen hat (als ob er nicht so schon schnell genug ist…)?
Klaus‘ Fahrrad stammt aus der Mitte der 70er Jahre und hatte hinsichtlich der Bereifung mit dem heißen Asphalt so seine Sorgen, Oles Fahrrad war auch schon über 40 Jahre alt, während Christian über den Winter ein immerhin >35 Jahre altes Fahrrad (noch in Unkenntnis der Formel) aufgebaut hat. Um einen weiteren Platz nach vorn zu kommen, hat Klaus auch schon die Lösung: „In meinem nächsten Leben kaufe ich mein Fahrrad 2 Jahre früher!“. Nicht nur wegen der historischen Technik, auch wegen der guten Stimmung rundherum wird uns dieser Tag in Erinnerung bleiben: Freunde und nicht startende Mitglieder des Vereins haben bei der Durchführung toll unterstützt, Fotos gemacht, Zeiten auf Papier aufgeschrieben, auf die Sachen aufgepasst und kritische Stellen an der Strecke bewacht. Ohne euch hätten wir dieses Training nicht durchführen können, dankeschön!
Zur Abrundung haben wir den Abend beim Italiener ausklingen lassen, über alte und neue Formeln philosophiert, erfahren warum Ole zwei Runden im „Wechselgarten“ gelaufen ist (und was Leo damit zu tun hat) und uns einfach gefreut :-)
PS: Die Überschrift stammt von einem Ausruf von Jane (im Video dokumentiert), der das Geklapper der Radschuhe von René zu laut war…
PPS: Die Fahrräder haben den Einsatz gut überstanden, lediglich Christian hat seine Pedale verloren, konnte aber dank Unterstützung eines Anwohners in Biehlen mit dem dann richtigen Werkzeug schnell zur Reparatur schreiten.
Nachdem ich in den letzten Jahren eher Veranstaltungen mit großem Charakter wie dem Berlin Marathon, dem Challenge Roth oder Veranstaltungen mit dem großen, roten M zugewandt war, will ich mich in diesem Jahr und auch zukünftig wieder kleinen und vor allem lokalen Veranstaltungen widmen. Also meldete ich mich zusammen mit Patrick (für seinen ersten Wettkampf) beim Triathlon in Bornsdorf in der Nähe von Luckau an. Einmal, nämlich 2018, bin ich dort gestartet und erinnerte mich an eine kleine Gaststätte, einen kleinen See, welchen man umlaufen musste und an eine Radstrecke, die mir seinerzeit recht hart vorkam. ?
Die Tage vor dem Wettkampf meldete sich auch Kai noch an, sodass wir mit 3 Startern aus dem Triathlon Team Senftenberg vor Ort waren. Komplettiert wurden wir von unserem Kampfrichter Ivo, welcher uns aber nicht sonderlich zugetan war. Wurde der Triathlon vom Veranstalter vor Ort noch als „komplett ursprünglich“ erklärt, drohte uns der Ivo doch glatt mit der Disqualifikation, sollten wir in der Wechselzone beim Umziehen unseren blanken Hintern (wie früher also) präsentieren. ?
Wir nutzten nun dafür eine stille Ecke und nach ein paar weiteren Blödeleien mussten wir uns auch schon zum Start begeben. Nicht aus dem Kopf ging mir dabei die ganze Zeit der krasse Einschüchterungsversuch von Kai, der mir seine breite Brust doch glatt in einem Nicki (Kai kommt aus dem Erzgebirge) mit dem Bild von einem kampfbereiten Jean Claude van Damme präsentierte.
Diese Kampfansage war unmissverständlich. Nachdem wir durch ein gewünschtes Foto noch beinahe den Start verpasst hatten, stürzten wir uns ins Wasser. Plötzlich legte mir Kai seine Fußfessel in die Hand, sodass ich gezwungen war, ihm beim Hineinlaufen das Standbein wegzuziehen. In sich ruhend, wie besagter Van Damme, deutete er nur einen Gong auf meinen Kopf an, die endgültige Einschüchterung war jedoch perfekt. Ich pflügte wie noch nie durch das Wasser, um mein Leben zu retten. Zu schnell, wie ich an der ersten Boje merkte. Ein paar Brustzüge, dann wechselte ich wieder ins Kraulen. Neben mir schwamm die ganze Zeit ein Sportler der Kornkäfer Luckau, der mich motivierte, die Schlagzahl hochzuhalten. Gefühlt im Bereich 1:50min/100m stellte ich nach den 750m fest, dass es doch nur knapp über 2 Minuten war. Das waren allerdings auch 15 Sek. auf 100m schneller als noch in Cottbus. Die vielen Tipps der Vereinskolleginnen und -kollegen helfen ungemein. Nun heißt es weiter, das Schwimmen zu trainieren, um Konstanz zu bekommen.
Ab in die Wechselzone, Socken und Schuhe an, Helm auf, Rad geschnappt und los auf die Radstrecke. 20 Kilometer ballern wollte ich. Doch nach ein paar Kilometern erblickte ich ein rotes, dreieckiger Schild. In diesem war ein weiteres, jedoch schwarzes Dreieck, über dem eine 8% stand. Ich hatte vor dem Rennen in der Wechselzone gehört, dass sich Teilnehmer über 8%-Steigung unterhalten hatten. Davon ausgehend, dass dies Geschichten über heldenhafte Trainingsfahrten waren, wurde mir jetzt klar, dass sie die heutige Radstrecke meinten. Trotz meines etwas zarteren Antlitzes bin ich keine Bergziege (der Trainingskollege Ole sagt auch „Mimiwurst“) und mit den nur langsam steigenden absolvierten Metern sank rapide die Geschwindigkeit. Insgeheim wartete ich nur darauf, dass Kai, der Erzgebirger vorbeiradelt und mich verspottet. Passierte aber nicht und ich brachte die Radstrecke trotz ein paar weiteren Anstiegen gut rum.
Wieder in der Wechselzone, Helm ab, Schuhe gewechselt und ab auf die Laufstrecke. Gleich zu Beginn der 2 Runden 3 junge Helferinnen, welche gut getränkte, kalte Schwämme reichten. Ein unglaublich toller Service! Am Stand nebenan noch ein Becher Wasser, der halb im Mund und halb über dem Kopf landete und dann ging es zuerst über Wiese, dann über Waldboden und dann zurück auf die Straße und schon dem Ende der ersten Laufrunde entgegen. Noch weitere 2,5 Kilometer, auf denen ich noch ein paar Läufer einsammelte, und dann kam ich gut angeknockt ins Ziel. Meine Pace konnte ich ganz gut halten und aufgrund der dieses Jahr kaum bzw. unstrukturiert stattfindenden Laufeinheiten war ich ganz zufrieden.
Kurz nach mir trafen dann auch die anderen ein. Ich konnte tatsächlich eine Top-Ten-Platzierung erreichen. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich mit derselben Zeit in 2018 noch im hinteren 30er-Bereich gelandet bin. Das Teilnehmerfeld war damals mit 100 Startern doppelt so groß und ich frage mich, was los Leute?!
Triathlon boomt, das große M kassiert immer mehr Geld für weniger Leistung und wir lassen die kleinen Veranstaltungen, welche in unseren Regionen stattfinden, (Triathlons wie Läufe) links liegen und, man muss es ehrlich sagen, teilweise auch sterben. Ich weiß inzwischen aus eigener Erfahrung, dass diese kleinen Veranstaltungen mit ganz viel Herzblut geplant und durchgeführt werden. Lasst uns diese nicht vergessen oder besser gesagt, unterstützen! Meldet euch (frühzeitig) an, nehmt teil. Habt Spaß und seid froh, dass es noch Enthusiasten gibt, die in ihrer Freizeit alle Hürden meistern, um uns diese Möglichkeiten überhaupt zu geben. Danke an die Macher, Helfer und Supporter/Zuschauer in Finsterwalde, in Cottbus und in Bornsdorf. Diese 3 Triathlonveranstaltungen durfte ich in diesem Jahr bisher regional unterstützen.
Übrigens: Am 03. September findet unser 5. F60-Triathlon statt. Mit Herzblut geplant und organisiert. Für Euch. ?
Danny Tri-REWEkind
Irgendwann im Frühjahr diesen Jahres kam von Martin die Info – in Neuruppin gibt es ein Langstreckenschwimmen: 5km, 10km und 15km. Er werde dort teilnehmen und sich zuerst einmal an die 5km heranwagen… naja für ihn sicher kein Problem. Er ist zur Zeit auch unser bester Schwimmer.
Aber wir anderen waren von der Idee angefixt und so meldeten sich René, Ole und ich auch für die 5km an. Soweit so gut, wie gesagt, das war im Frühjahr. Der Termin – 12.8.2023 kam dann immer näher und ich hatte dann doch ein paar Bedenken …werde ich das schaffen?
Das Freiwasserschwimmen an sich ist nicht das Problem. Bis 2km schwimmen wir oft locker im Training – aber das ist noch nicht mal die Hälfte der anvisierten Distanz!
Meine finale Entscheidung sollte am letzten Sonntag vor dem Wettkampf fallen. Das Wetter war gut, das Wasser ruhig, die Wellen nicht so hoch wie an den vergangenen Tagen. Ich ging zum See und nahm mir vor 3km am Stück ohne Pause zu schwimmen. Ich fing ruhig an und fand mein Tempo... und es schwamm sich so weg. Geschafft - also werde ich auch die 5km schaffen.
Rebecca und Martin hatten ein Häuschen ? in Nietwerder, 4km vom Ruppiner See und dem Start und Zielort unseres Schwimmens entfernt – also perfekt - gemietet. Dort zogen wir am Freitag ein. Rebecca, Danny und Ole, der die Anfahrt mit dem Rennrad bestritt,als Begleitung und Martin, René und ich als Teilnehmer.
Der Start war auf Samstag 12 Uhr festgelegt, ab 10:30 Uhr gab es die Startunterlagen. Wir konnten also gemütlich frühstücken. Ole und Danny hatten uns mit frischen Brötchen vom nahen Bäcker versorgt.
Das Wetter war gut, nicht zu warm, Wassertemperatur offiziell 19°C. Für mich stand vorher schon fest, dass ich ohne Neo schwimme und ging davon aus, dass das bei einem Langstreckenschwimmen normal ist. Aber am Start musste ich feststellen, nicht nur meine 2 Vereinskollegen schwimmen mit Shorty bzw. Neo sondern auch die Mehrheit des gesamten Starterfeldes, zumindest auf den 5km.
Die Teilnehmer der 10 und 15km habe ich vor dem Start nicht gesehen. Deren Start erfolgte schon um 10 Uhr in Wustrau, eine interessante Strecke vom Süden bis hoch nach Neuruppin.. aber vielleicht später mal. ?
12 Uhr erfolgte der Startschuss und ich schwamm wie eine Woche vorher locker los, so dass ich an der ersten Boje auf der anderen Seite des Sees nach 500m am Ende des Feldes schwamm. Aber ich hatte mein Tempo gefunden und so konnte ich konstant schwimmen und auch noch einige Teilnehmer überholen. An der ersten Unterquerung der Brücke feuerten mich Danny und Ole lautstark an und ich konnte ihnen noch zu winken. Nach der Brücke kam ein langes gerades Stück. Ich konnte mich gut orientieren und es machte richtig Spaß. Danach kam der Knick und es ging wieder auf die andere Seite des Sees zurück. Leider kamen just in diesem Moment 2 Flöße vorbei, so dass ich die gegenüberliegende Boje erst sehr spät sah und wahrscheinlich deshalb einen kleinen Bogen zu weit geschwommen bin. ?
Danach ging es wieder zurück Richtung Brücke. Ich orientierte mich an der nächsten Boje, verpflegte mich mit meinem Gel und schwamm weiter, es fühlte sich gut an. Leider kam dann keine weitere Boje und ich hatten ein paar Probleme die Unterquerung der Brücke zu finden. Endlich angekommen musste ich feststellen, dass unter der Brücke mir ein starker Wind entgegen bliess und somit auch die Wellen stark zugenommen hatten. Aber das kannte ich von unserem Senftenberger See und war somit gut gewappnet.
Danny und Ole feuerten mich wieder lautstark an – danke, das hat geholfen.
Ich kämpfte mich durch die Brücke und die letzten 800m bis zu Ziel und hatte es geschafft. Was für ein Erlebnis! ?
Und wie ein bekannter Trainer mal gesagt hat, wer die 5km schafft schwimmt auch 10km. ?
Eure Kathrin
1. Teil - Der Weg nach Lahti
von Claudia
Geplant war der Ironman 70.3 Kraichgau am 21.5. als erster Test WK auf dem Weg zum Ironman Kopenhagen. Anfang Mai gings mit dem nötigen Respekt ins Trainingslager nach Kreta, wo flach fahren eigentlich nicht geht, demzufolge machte ich sehr viele Höhenmeter auf dem Rad. Meine Idee war, warum dann nicht gleich mal eine Mitteldistanz mit teilweise recht heftigen Anstiegen zeitnah machen, um mal die Radbeine zu fordern, zudem war ich im Kraichgau schon vor ein paar Jahren am Start, damals die letztmalige Austragung unter dem Challenge Label. Nur so richtig bedacht habe ich dabei nicht, dass die Wassertemperaturen im Mai tendenziell eher nicht meinen Wohlfühlbereich treffen.
So war das Schwimmen am Wettkampftag eher Überlebenskampf und Krampf inclusive Atemnot und anfänglichen Brust schwimmend, irgendwann wars geschafft und ich konnte aufs Rad. Da es im Kraichgau nach kurzer Einrollstrecke schnell bergan geht, hielt sich das Frieren noch einigermaßen in Grenzen und mir machte die anspruchsvolle Radstrecke mit 89km und gut 1100 HM zunehmend Spaß. Der anschließende anspruchsvolle Halbmarathon lief auch ziemlich gut, sodass ich doch etwas unerwartet mir den 2.Slot in meiner AK für die IM 70.3 WM in Lahti holen konnte.
Nun hatte ich jedoch eine Entscheidung zu treffen, Saisonhöhepunkt sollte am 20.08.23 der Ironman in Kopenhagen sein, am 26.08.23 jedoch die 70.3 WM in Lahti. Beides zwar nördlich, das war aber auch der einzige Punkt, der zusammenpasste. Ich musste mich entscheiden, wie weiter im Training, die WM sollte das Highlight werden, würde aber bedeuten, 6 Tage nach einem Ironman und einer Ironman Vorbereitung, es war ziemlich klar das funktioniert nicht. Den IM Kopenhagen mit einer Mitteldistanzvorbereitung sowieso nicht, ganz zu schweigen von logistischen und zeitlichen Herausforderungen der Reise von Kopenhagen nach Lahti.
Die Entscheidung fiel mir sehr schwer, im Nachhinein weiß ich, es war die richtige Entscheidung, kein Ironman dafür 3 Mitteldistanzen, mit einer 4. noch als Option.
Das Training verlief super, ich war in meiner besten Rad-und Laufform seit Jahren und das doch schon im etwas fortgeschrittenen Alter.
Am 6.8. war als letzter Test WK die OD am Scharmützelsee geplant, das Wetter 9 Grad Regen & Sturm, okay kann mir in Lahti auch passieren, also Augen zu und durch. Obwohl oder weil es absolut nicht mein Wetter war, der WK lief super, bis ungefähr km 6 beim Laufen, dann kam plötzlich ein Schmerz, den ich vorher nicht kannte. Tempo etwas gedrosselt, sch…. auf die Endzeit, nur nicht 3 Wochen vor der WM irgendeine Verletzung. Zu Hause wieder angekommen konnte ich schlussendlich nicht mal mehr gehen vor Schmerzen. Die WM stand auf der Kippe, bis zur Abreise hatte ich genau noch 13 Tage, Diagnose Schambeinentzündung, was sich leider im September, oder bloß gut erst im September dann beim MRT als Fraktur im Becken-/Schambeinbereich herausstellte, die Ursache liegt 3 Jahre zurück, mein schwerer Radunfall. Physio/Ultraschall/Kräftigung/Mobilisation/Tapen/Akupunktur/Gittertape usw. begleiteten mich täglich, es wurde besser ich konnte zumindest wieder gehen, von Laufen war ich weit entfernt. Ich wollte zumindest alles versucht haben bis zum 26.8. Plan war nach Lahti zu fahren, dann eben beim S/R alles raus lassen was geht und danach den WK beenden…….